Bis auf 40 Grad Celsius klettert das Thermometer im sommerlichen Jerusalem hoch; an der Küste und im Jordangraben kann es noch heißer werden. Besonders der Ostwind ("Schirocco") treibt die Temperaturen in die Höhe und ist wegen seiner Trockenheit berüchtigt. Der Unterschied zu heute: Damals gab es keine Klimaanlage.
Auf wiederkehrende Hitze einstellen!
Auch wenn uns die Hitze nervt: Wir müssen wohl oder übel mit ihr leben. Denn in biblischen Urzeiten hat Gott angekündigt, dass es auf der Erde ständig den Wechsel von Frost und Hitze geben wird. Nachdem die Sintflut weggetrocknet war, hatte Gott reumütig gelobt, dass er die Erde hinfort nicht mehr verfluchen, sondern schonen wolle. Dazu gehört auch, die Voraussetzung für gute Ernten zu schaffen. So wie Saat und Ernte aufeinander folgen, ist die Natur vom steten Wechsel geprägt: Sommer und Winter, Tag und Nacht – und eben auch Frost und Hitze.
Zitat: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
Auf den Morgen hoffen!
Wenn die Sonne gnadenlos vom Himmel niederknallt, fürchtet man: So bleibt es immer. Keine Wolke am Himmel, kein Baum verheißt Schatten. Wo Hoffnung ist? Im Warten auf die Abkühlung in der Nacht. Der Morgentau wird für frische Luft sorgen.
Zitat: "Wie der Tau die Hitze kühlt, so ist ein gutes Wort besser als eine Gabe."
Auf Gott vertrauen!
Jesaja 25,4f.; Jesus Sirach 14,27; 34,19; Offenbarung 16,9
Wer auf Gott vertraut, kann in heißen Zeiten kühlende Erfahrungen der spirituellen Art machen. Gott biete wie ein Schatten Schutz vor Hitze, meint unter anderem der Prophet Jesaja. Wie ein "gewaltiger Schild" oder wie "ein schützendes Dach am heißen Mittag" würde Gott die Hitze vom Gläubigen fernhalten, schreibt der weise Jesus Sirach. Doch leider gilt auch andersherum: Gott kann auch mit Hitze strafen. Das kündigt der Seher Johannes an, der die Geschehnisse im Endgericht beschreibt: "Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben."
Zitat: "Denn du bist der Geringen Schutz gewesen, der Armen Schutz in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze."
Keine anstrengenden Arbeiten verrichten!
Judit 8,3; Jona 4,8
Eigentlich war Manasse das Arbeiten auf dem Feld gewohnt. Als er eines Tages die Feldarbeiter beim Binden der Gerste beobachtete, muss die Sonne noch heißer als sonst vom Himmel gebrannt haben. Körperliche Anstrengung, dazu wenig Flüssigkeit: Manasse brach zusammen, Diagnose: Hitzschlag. Man bringt ihn in die Stadt; auch dort erholt sich sein Kreislauf nicht wieder und er stirbt. Ein ähnliches Schicksal hätte fast auch Jona erlitten. Nach Sonnenaufgang setzte ein scharfer Ostwind ein "und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde." Zwar wünschte sich Jona den Tod – doch er überlebte.
Zitat: "Denn als er auf dem Felde die Arbeiter beim Garbenbinden beaufsichtigte, machte ihn die Hitze krank und er starb in seiner Stadt Betulia und wurde dort bei seinen Vätern begraben."
Vorsicht beim FKK!
Daniel 13,15
"Der Greis ist heiß": Dieser Songtitel Udo Lindenbergs passt auch auf eine der bekanntesten, allerdings in einem apokryphen Buch stehende Bibelgeschichte. An einem sehr heißen Tag entschloss sich die schöne und gottesfürchtige Susanna, ein Bad in ihrem Garten zu nehmen. Zwei ältere Richter waren schon zuvor von der hübschen Susanna entbrannt; der Anblick im baumbeschatteten Bade ließ die beiden Männer vollends die Fassung verlieren. Sie wollten von Susanna Sex erpressen. Dabei hatten sie Susannas kühle Intelligenz nicht bedacht und wurden mit dem Tod bestraft.
Zitat: "Als sie auf einen günstigen Tag lauerten, kam Susanna nur mit zwei Mägden in den Garten, um zu baden; denn es war sehr heiß."
In den Bergen Augenschutz tragen!
Jesus Sirach 38,29; 43,3
Biblische Schmiede stöhnen über die Hitze ihrer Glutöfen, die das Erz schmelzen. Die Handwerker werden oft "vom Feuer versengt" und arbeiten sich "in der Hitze des Ofens müde". Weil es in der Schmiede schon so unvorstellbar heiß zugeht, wirkt der Vergleich zwischen einem Schmelzofen und der Sonne besonders eindrücklich. "Dreimal mehr" erhitze die Sonne die Berge, erklärt der lebenserfahrene Jesus Sirach. Und mahnt die Menschen, die Augen vor der grellen Sonne zu schützen.
Zitat: "Die Sonne gibt so hellen Glanz von sich, dass sie die Augen blendet."
Hoffnung auf das kühle Ende
Jesaja 49,10; 2. Petrus 3,10-12; Offenbarung 7,16
Am Ende aller Tage wird eine apokalyptische Hitze die Erde heimsuchen; Feuer wird die Himmel durchzüngeln, die Elemente werden "vor Hitze schmelzen". Den wahrhaft Gläubigen allerdings wird die sengende Hitze nichts anhaben können; "in heiligem Wandel und frommem Wesen" stehen sie die endzeitlichen Katastrophen durch, wartend "auf einen neuen Himmel und eine neue Erde". Das Warten lohnt sich. Denn danach werden sie nie wieder unter Hitze leiden müssen, kündigt der Prophet Jesaja an.
Zitat: "Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze."
Dieser Artikel erschien erstmals am 1. August 2013.