Durch soziologisch-beschreibenden und von Gender-Begrifflichkeit geprägten Sprachstil "hat das Familienpapier das klare biblische Gesamtzeugnis von der besonderen Hochschätzung der Ehe vernebelt", erklärte der Vorsitzende des Arbeitskreises, Thomas Rachel (CDU), am Montag in Berlin. Er warf den Autoren der Orientierungshilfe vor, den biblischen Satz, wonach es nicht gut sei, wenn ein Mensch allein ist, von seinem konkreten Bezug auf eine Partnerschaft von Mann und Frau zu lösen und auf alle Formen des Zusammenlebens zu beziehen.
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"Diese Art von Relativierung, die auch an anderen Stellen des EKD-Textes zum Vorschein kommt, ist nicht akzeptabel", heißt es in Rachels Erklärung. Man frage sich, wie eine solche "vergleichgültigende Betrachtungsweise" noch Lust auf die traditionelle Form der Ehe machen oder Ermutigung dafür sein solle.
Die Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fordert eine Förderung aller Formen familiären Zusammenlebens, also auch von Patchworkfamilien und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Kritiker monierten, dies werte die Ehe zwischen Mann und Frau ab. Der Streit über das Papier dauert seit der Veröffentlichung vor rund einem Monat an.
"Gute Gabe Gottes"
Rachel verlangte, die Ehe zwischen Mann und Frau "als gute Gabe Gottes" als Leitbild der evangelischen Kirche beizubehalten. Gleichwohl lobte er das Papier, weil es auf der anderen Seite richtig und zutreffend veränderte Familienbilder und Familienformen beschreibe, die zu familienpolitischen Herausforderungen führten. Diese müssten um der Sache willen tiefer und breiter erörtert werden, forderte Rachel.