Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der "beonders wertvolle" Thriller "The East" sowie "Just the Wind", ein Film über den letzten Tag einer fiktiven, bitterarmen Roma-Familie, die Opfer eines Anschlags wird.

The East (USA/GB 2013)

Geschickt versteht es der Spielfilm des iranischstämmigen Regisseurs Zal Batmanglij, seine Informationen so zu dosieren, dass der Zuschauer im Ungewissen bleibt: Ermittlerin Sarah (Brit Marling) arbeitet für eine private Sicherheitsfirma und wird in die Terrororganisation "The East" eingeschleust, die gegen Pharmakonzerne agiert. Ziel der Gruppe ist es, die Verursacher von Gesundheitsschäden und Umweltzerstörung mit ihren eigenen Mitteln zu bekämpfen. Der Thriller taucht immer tiefer in eine nach eigenen Regeln funktionierende, gefährliche Welt ein; dabei entfaltet er durchaus komplexe und ambivalente Überlegungen zu Verantwortung und Moral.

Regie: Zal Batmanglij. Buch: Brit Marling, Zal Batmanglij. Mit: Brit Marling, Alexander Skarsgård, Ellen Page, Patricia Clarkson. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahre. Prädikat: Besonders wertvoll.

Only God Forgives (Frankreich/Thailand/USA/Schweden 2013)

Perfekt komponiert, in der Farbigkeit abgestimmt und stimmungsvoll aufgeladen ist das Rachedrama "Only God Forgives", in dem Ryan Gosling wieder mit dem Regisseur Nicolas Winding Refn zusammenarbeitet. Hier mimt er den kriminellen Julian in der Unterwelt Bangkoks, einen wortkargen Typen, der kaum Empathie auslöst. Einen seelen- und ausdruckslosen Eindruck macht das Personal - mit Ausnahme von Kristin Scott Thomas als Julians machtbesessene Mutter -, während das Morden, Schlachten und Rächen reihum zelebriert wird. Sinnfreiheit, mit Pathos verkleistert: "Only God Forgives" ist pure Formspielerei - gescheitert, aber wirkungsvoll.

Regie, Buch: Nicolas Winding Refn, Mit: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Yayaying Rhatha Phongam, Tom Burke, Vithaya Pansringarm, Rhatha Phongam, Byron Gibson, Länge: 90 Minuten. FSK: ab 16 Jahre.

Just the Wind (Ungarn/Deutschland/Frankreich 2012)

In seinem neuen Film macht der ungarische Regisseur Benedek Fliegauf das beunruhigende gesellschaftliche Klima in seiner Heimat fast körperlich spürbar: den zunehmenden Rassismus, die Gewalt gegen marginalisierte Gruppen. "Just the Wind", einer der Preisträger der Berlinale 2012, erzählt verdichtet vom letzten Tag einer fiktiven, bitterarmen Roma-Familie, die Opfer eines Anschlags wird. Die Kamera begleitet die einzelnen Mitglieder mit einer unheimlichen, bedrängenden Nähe. Sie zwingt den Zuschauer hinzusehen - auch wenn Tochter Anna selbst wegsieht, als Mitschüler ein Mädchen zu vergewaltigen drohen. Formal anspruchsvoll, politisch hellsichtig - und ungeheuer berührend.

Regie, Buch: Benedek Fliegauf, Mit: Katalin Toldi, Gyöngyi Lendvai, Lajos Sárkány, György Toldi, Gyula Horváth, Attila Egyed, Gergely Kaszás. Länge: 86 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung.

Pacific Rim (USA 2013)

Die Vorläufer der Kaiju, der Riesenmonster, die hier aus einem Riss am Boden des Pazifiks krabbeln und die Menschheit bedrohen, finden sich in den japanischen Monsterfilmen der 60er und 70er Jahre. Das waren riesige (Gummi-)Monster und Fabelwesen wie Godzilla, zum Leben erweckt von Schauspielern, die in Latexmasken durch Kulissen wüteten. Bei Guillermo del Toro nun werden sie zu digital erschaffenen Ungetümen, denen gigantische Roboter zur Abwehr entgegengeschickt werden. Das 3D-Schlachten-Spektakel ist unterhaltsam und tricktechnisch perfekt, es fehlt ihm aber an Substanz.

Regie: Guillermo del Toro, Buch: Travis Beacham, Guillermo del Toro, Mit: Charlie Hunnam, Idris Elba, Rinko Kikushi, Länge: 131 Minuten. FSK: ab zwölf Jahre.