Im Herbst 1997 und Februar 1998 hatten Kunstfahnder des Landeskriminalamtes die Fresken, Mosaike und Ikonen im Wert von rund 30 Millionen D-Mark (15,34 Millionen Euro) sichergestellt, wie das Innenministerium mitteilte. Die Kulturgüter stammen zum Teil aus Kirchen und Kapellen aus dem von der Türkei besetzten Norden der Insel. Eine zentrale Rolle bei dem Fall spielte ein in München lebender Restaurator, der weltweit illegal mit byzantinischen Kunstwerken handelte.
Die sichergestellten Kunstwerke seien in den vergangenen rund 25 Jahren mit Unterstützung der Archäologischen Staatssammlung in einem speziell gesicherten Asservatenraum des Landeskriminalamtes gelagert worden. Nachdem das Oberlandesgericht München im Februar dieses Jahres endgültig einen großen Teil der gestohlenen Kulturgegenstände der Republik Zypern zugesprochen hat, werden diese nun von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Justizministerin Beate Merk (beide CSU) zurückgegeben. Die Kulturgegenstände gehören zum geschützten Weltkulturerbe der UNESCO.
Konsulin Eleni Papanicolaou wird die Kulturgegenstände für Zypern entgegennehmen, darüber hinaus werden auch Honorarkonsul Christian Horn, der zyprisch-orthodoxe Bischof Porfyrios von Neapolis sowie die Direktorin des zyprischen "Department of Antiquities", Despo Pilides, anwesend sein.