"Wir werden uns kleiner setzen müssen", betonte der leitende Theologe der zweitgrößten deutschen Landeskirche mit über 2,7 Millionen Mitgliedern. "Ein 'Weiter so' ist nicht möglich." Vielmehr müssten "die Arbeitsweise, die Arbeitsformen und Strukturen unserer Kirche" umfassend verändert werden, heißt es in dem Schreiben. Es ist unter anderem an die Mitglieder der Landessynode und die Leiter der Kirchenkreise adressiert und von Rekowski und dem obersten Juristen der rheinischen Kirche, Johann Weusmann, unterzeichnet.
###mehr-artikel### Sie verwiesen zur Begründung vor allem auf den kontinuierlichen Rückgang von Mitgliederzahl und Finanzkraft. Seit 1970 sei die Zahl der rheinischen Protestanten um fast ein Drittel gesunken. "Je später wir auf die seit langem bekannten demografischen Veränderungsprozesse reagieren, umso höher müssen unsere Sparmaßnahmen dann ausfallen", warnen Rekowski und Weusmann. "Je länger wir warten, desto härter werden uns die Folgen treffen." Bereits geplante Sparmaßnahmen sollen nun wenn möglich bereits bis 2015 und "so sozial verträglich wie möglich" umgesetzt werden.
Sondersynode wird vermutlich im Herbst stattfinden
Über Konsequenzen aus der neuen Finanzsituation soll auch eine Sondersynode beraten, die vermutlich im Herbst stattfindet. Auf einer "Zukunftskonferenz" wollen Verantwortliche bereits Ende September darüber diskutieren, wie die rheinische Kirche im Jahr 2030 aussehen soll.
"Wir sind immer noch eine Kirche, die viele Möglichkeiten hat", betonte Rekowski. Ziel müsse nun sein, Kräfte zu bündeln, um "als Kirche Jesu Christi nahe bei den Menschen zu bleiben". Auch wenn dies nicht mehr in der gewohnten Breite geschehen könne.