Direktor des Jugendinstituts zweifelt an Zahlen zum Krippenausbau

Foto: epd-bild/Rolf Zöllner
Direktor des Jugendinstituts zweifelt an Zahlen zum Krippenausbau
Der Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München, Thomas Rauschenbach, zeigt sich angesichts der von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) vorgestellten Zahlen zum Kita-Ausbau skeptisch.

Ob die Plätze in den einzelnen Kommunen reichen, zeige sich erst nach dem 1. August, sagte Rauschenbach der Tageszeitung"Die Welt" (Freitagsausgabe).

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"Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, des Städtetages und des Bundes klaffen weit auseinander", betonte der Institutsdirektor. Wahrscheinlich dürfte die tatsächliche Zahl der momentan existierenden Kita-Plätze irgendwo zwischen den Extremwerten liegen, vermutlich leicht oberhalb von 700.000. "Ich glaube nicht, dass die Politik angesichts dieser Zahlen zufrieden das Zielband durchreißen und jubeln kann: Wir haben den Kita-Ausbau erfolgreich bewältigt", sagte er.

Am 1. August tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Ein- und Zweijährige in Kraft. Nach Einschätzung von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kann der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz aller Voraussicht nach in den meisten Regionen Deutschlands erfüllt werden. Nach derzeitigem Stand werden laut Schröder zum kommenden Kita-Jahr 2013/14 rund 800.000 Plätze zur Verfügung stehen - 20.000 mehr als ursprünglich als Bedarf veranschlagt war.