Studie: Europäer bekommen in Zeiten der Krise weniger Kinder

Studie: Europäer bekommen in Zeiten der Krise weniger Kinder
Die Angst vor Arbeitslosigkeit hält einer Studie zufolge immer mehr junge Europäer vom Kinderkriegen ab.

Je höher die Arbeitslosenquote, desto stärker bleibt die Kinderzahl je Frau hinter dem Trend vor der Krise zurück. Das ergab eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock und der Leuphana Universität Lüneburg, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochsausgabe) berichtet.

Am deutlichsten sank die Geburtenziffer demnach in Spanien von durchschnittlich 1,47 Kinder je Frau bei Ausbruch der Krise 2008 auf nur noch 1,36 Kinder im Jahr 2011. Auch in Ungarn, Irland, Kroatien und Lettland gab es deutliche Einbrüche. Die Wissenschaftler haben die Entwicklungen in 28 europäischen Ländern zwischen 2001 und 2011 untersucht. Heraus kam, dass vor allem junge Europäer unter 25 Jahren ihre Kinderpläne bei drohender Arbeitslosigkeit ändern.

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Am ausgeprägtesten sind die Einflüsse laut Untersuchung für das erste Kind. "Junge Menschen tun sich leichter, die Familiengründung zu überdenken", sagt Michaela Kreyenfeld, eine der Autorinnen, der Zeitung. Bei der Rate für das erste Kind von Frauen über 40 Jahren ändert sich wiederum nichts.

Deutschland gehört wie Österreich und die Schweiz zu den Ländern, deren Arbeitsmärkte die Krise ohne größere Belastungen überstanden. Hier änderte sich auch in den Geburtenraten wenig. In Deutschland hat sich die Geburtenrate unterhalb eines Wert von 1,4 Kindern je Frau eingependelt.

In Tschechien, Polen, Großbritannien und Italien dagegen ist der Aufwärtstrend laut Demografieforscherin Kreyenfeld durch die Krise lediglich unterbrochen worden.