Die Mitglieder der anglikanischen Generalsynode im nord-englischen York stimmten am Montag mehrheitlich dafür, einen neuen Gesetzentwurf zu erarbeiten. Darin sollten die theologischen Bedenken der Gegner von Frauen im Bischofsamt berücksichtigt werden. Allerdings soll es auch keine Diözese mehr geben, in der Bischöfe Frauen die Priesterweihe verwehren können.
Für das neue Gesetzgebungsverfahren stimmten 319 Mitglieder der Generalsynode. 84 Synodale stimmten gegen den Antrag, 22 enthielten sich. Zur Erarbeitung des Entwurfs wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt.
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Im vergangenen Jahr war ein entsprechendes Gesetzesvorhaben überraschend gescheitert und hatte die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt. Traditionalistische Anglikaner hatten sich wiederholt gegen die Weihe von Frauen als Bischöfinnen ausgesprochen und mit Abspaltung gedroht.
In einer stundenlangen Debatte beriet die Generalsynode am Montag ihre weitere Vorgehensweise. In der Debatte zeigten sich viele Redner immer noch geschockt vom Scheitern der Gesetzesinitiative im vergangenen Jahr. "Ich hoffe, wir werden uns so etwas gegenseitig nie wieder antun", sagte eine Synodale. Ansonsten müsse man sich fragen, ob die Synode noch zweckmäßig sei. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, forderte die Generalsynode vor der Abstimmung auf, "eine klare Richtung vorzugeben", aber zugleich Raum für Diskussionen und Debatten zu lassen.
Die Kirche von England wird nun voraussichtlich 2015 endgültig über die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt abstimmen. So lange wird der neue Gesetzgebungsprozess dauern.