Islamisten und Rechtspopulisten in NRW werden stärker überwacht

Islamisten und Rechtspopulisten in NRW werden stärker überwacht
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) lässt Islamisten intensiver beobachten, um gewaltsame Reaktionen auf das in den USA produzierte Anti-Islam-Video zu verhindern.

Polizei und Verfassungsschutz hätten die islamistisch-salafistische Szene stärker im Blick und seien mehr vor Ort, sagte Jäger am Montag im WDR. Auch die rechtsextreme Szene werde stärker überwacht.

###mehr-artikel###Der offenbar von einem koptischen Christen produzierte anti-islamische Amateurfilm provoziere muslimische Extremisten, warnte Jäger. In Deutschland gebe es Islamisten, die das Schmähvideo "zum Anlass nehmen wollen, auch hier zu Gewalttaten aufzurufen". Sehr genau werde vor allem die salafistische Szene beobachtet, die für junge Menschen hochattraktiv sei: "Sie ist die am schnellsten und dynamischsten wachsende Szene innerhalb des Islamismus."

Den islamischen Extremisten stehen nach Jägers Worten die Gruppen "Pro Deutschland" und "Pro NRW" gegenüber, die "nichts anderes als Rechtsextremisten im bürgerlichen Gewand" seien. Sie versuchten, die Islamisten zu Gewalttaten zu provozieren. Vor der NRW-Landtagswahl am 11. Mai hatte es in mehreren Städten gewalttätige Ausschreitungen von Salafisten gegeben, nachdem Anhänger von "Pro NRW" Mohammed-Karikaturen gezeigt hatten.

Jäger warnte zugleich vor Verallgemeinerungen. "Die Salafisten stehen nicht stellvertretend für die vier Millionen Muslime in Deutschland, die friedlich mit uns zusammenleben", sagte er. Salafisten seien eine kleine Minderheit.