Das Volk habe in dieser Zeit sehr gelitten. Es habe sich aber gezeigt, dass Christen und Muslime es ablehnten, sich aufeinanderhetzen zu lassen. "Jetzt können sie Hand in Hand daran arbeiten, dass es wieder aufwärtsgeht", erklärte der Bischof.
###mehr-artikel### Als hoffnungsvoll bezeichnete es der koptische Bischof, dass die Macht in der Hand des Verfassungsgerichts liegt. Jetzt müsse der Diskriminierung von Minderheiten Einhalt geboten werden. "Die Menschen müssen unabhängig von ihrer Religion als gleichberechtigte Bürger behandelt werden", forderte Damian von der künftigen Regierung.
Die Rolle des Militärs beurteilte Damian positiv. Die Armee sei die einzige Kraft gewesen, die den Präsidenten Mohammed Mursi habe stoppen können. Dass der Militärrat den koptischen Papst Tawadros II. in die Beratungen über die Zukunft des Landes am Nil einbinde, sei ein wichtiges Signal. Die Probleme könnten nur gemeinsam gelöst werden. "Ohne die Kopten wird es nicht funktionieren", sagte der Bischof.
"Wir machen uns Hoffnung, dass sich die Lage bald bessert"
Besorgt äußerte sich Damian über die Sicherheit der koptischen Christen in der Umbruchszeit. "Bis zu diesem Augenblick genießen die Kopten offiziell noch keinen Schutz vom Gesetz", beklagte Damian. Täter würden bislang nicht bestraft, wenn die Opfer Christen seien. Wenn die Christen als gleichberechtigte Bürger behandelt würden und Gewalt gegen sie bestraft werde, werde die Kriminalität gegen die Kopten aufhören. "Wir machen uns Hoffnung, dass sich die Lage bald bessert", sagte Damian.
Die koptische Kirche zählt zu den ältesten Kirchen der Welt. Weltweit wird die Zahl ihrer Mitglieder auf rund 15 Millionen geschätzt. In Ägypten, dem Stammland der Kopten, sind rund zehn Prozent der 83 Millionen Einwohner Kopten. In Deutschland zählt die Kirche etwa 6.000 Mitglieder.