Die Gesamterträge betrugen 60,2 Millionen Euro, wie CBM-Finanzdirektor Peter Schießl bei der Präsentation des Jahresberichts am Dienstag im südhessischen Bensheim bekanntgab. Die Gründe lägen in geringeren Einnahmen aus Erbschaften und aus partnerschaftlich finanzierten Projekten, etwa mit der EU. Dagegen seien mehr Spenden als im Vorjahr eingeworben worden.
Weltweit mehr als 30 Millionen Menschen unterstützt
Die CBM habe 2012 weltweit 31,3 Millionen Menschen unterstützt, sagte Kommunikationsdirektor Rainer Brockhaus. Darunter fielen Behandlungen von Augenkrankheiten wie 574.000 Operationen am Grauen Star, Behandlungen von Hörschäden und anderen Behinderungen. Zusätzlich habe die CBM rund zehn Millionen Therapien gegen sogenannte vernachlässigte Tropenkrankheiten möglich gemacht, teils bei traditionellen CBM-Patienten, teils bei Menschen ohne ausgebildete Behinderung.
An den vernachlässigten Tropenkrankheiten sind nach den Worten von Brockhaus rund eine Milliarde Menschen erkrankt. Fünf der 17 Krankheiten verursachten 90 Prozent der Erkrankungen. Die CBM behandele bereits seit Jahren Trachom und Flussblindheit, im vergangenen Jahr habe sie auch Medikamente gegen die anderen drei - Wurmerkrankungen, Schneckenfieber und Elefantiasis - ausgegeben. Diese Krankheiten führten unbehandelt zu dauerhaften Behinderungen. Insgesamt unterstützte die CBM 714 Projekte in 73 Ländern.
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Der Berliner Rollstuhl-Aktivist und Gründer des Vereins "Sozialhelden", Raul Krauthausen, forderte gemeinsam mit Brockhaus die Bundesregierung auf, sich bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September in New York für die Rechte von Behinderten in Entwicklungsländern einzusetzen. Die acht Entwicklungsziele, die sich die UN im Jahr 2000 für die Zeit bis 2015 gegeben hätten, etwa die Halbierung der Zahl der Armen, würden nicht erreicht und müssten daher neu formuliert werden. Behinderte seien bisher nicht berücksichtigt worden.
Die CBM hat ihren Namen von ihrem Gründer, Pastor Ernst Jakob Christoffel (1876-1955), der 1908 in die Türkei ging, um dort und später in Persien blinden und anders behinderten Kindern zu helfen. Nach Angaben der Hilfsorganisation gibt es auf der Welt derzeit rund eine Milliarde behinderte Menschen, von denen der Großteil in Entwicklungsländern lebt.