"Der Film reiht sich ein in eine ganze Serie von Geschmacklosigkeiten und Missachtungen von religiösen Gefühlen", sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte ein Einschreiten der Justiz.
"Ich bin der Überzeugung, dass die Beleidigung von anderen Religionen nicht nur dem Strafgesetzbuch nach untersagt ist, sondern dass das auch eine Frage der Wahrung der öffentlichen Ordnung und auch des öffentlichen Friedens ist", sagte Westerwelle am Sonntagabend in der ARD. Die Justizbehörden sollten alles tun, damit kein falscher Eindruck von Deutschland in die Welt gesendet wird.
Friedrich forderte "mehr Respekt für die religiösen Gefühle von Menschen, seien es Christen, Juden oder Muslime". Gefragt sei zudem "die Klugheit aller, sich nicht provozieren zu lassen".
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte der "Passauer Neuen Presse" (Montagsausgabe), die breite Mehrheit der Gesellschaft sollte sich "entschieden gegen die wenigen Provokateure" stellen: "Diejenigen, die den Glauben anderer derart herabwürdigen, provozieren unter Berufung auf die Meinungsfreiheit ganz bewusst." Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sagte der Zeitung, die Aufführung wäre eine "inakzeptable und sinnlose Provokation, die letztlich den Frieden und die Christen weltweit gefährdet".
Die in Berlin erscheinende "tageszeitung" zitiert in ihrer Montagsausgabe einen Vertreter der rechtspopulistischen Partei "Pro Deutschland", wonach das Video im November in einem Berliner Kinosaal gezeigt werden soll. Der Film war in den vergangenen Tagen weltweit im Internet verbreitet worden und hatte gewalttätige Proteste in mehreren islamischen Ländern ausgelöst. Mehrere Menschen starben.