Schweizer Bistum sperrt sich gegen gemeinsames Abendmahl

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Schweizer Bistum sperrt sich gegen gemeinsames Abendmahl
Eine geplante gemeinsame Abendmahlsfeier christlicher Geistlicher verschiedener Konfessionen im Schweizer Kanton Zürich stößt auf heftigen Widerstand der katholischen Kirche.

Das Bistum Chur bekräftigte am Donnerstag seine strikte Ablehnung des Vorhabens der katholischen, protestantischen und orthodoxen Geistlichen. Wie Bistumssprecher Giuseppe Gracia dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte, steht die für Samstag vorgesehene Eucharistiefeier im klaren Gegensatz zur katholischen Lehre. Laut Schweizer Medien steht auch die Leitung der Reformierten Kirche dem Vorhaben skeptisch gegenüber.

Sowohl die gemeinsame Feier der Geistlichen als auch das gemeinsame Abendmahl der Gläubigen seien mit den "universalkirchlichen Richtlinien" zur Eucharistie nicht vereinbar, erklärte Gracia. Es "werde keine Gemeinschaft verhindert, sondern es geht um die Tatsache, dass eine volle Gemeinschaft auf solchen Wegen gar nicht herstellbar ist". Man müsse die betroffenen Kirchen oder kirchlichen Gemeinschaften mit ihren Differenzen in Glaubensfragen ernst nehmen. Die Unterschiede seien zu respektieren.

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Die unterschiedlichen Auffassungen zum Abendmahl sorgen immer wieder für Spannungen zwischen der katholischen Kirche und protestantischen Kirchen. Das Bistum Chur ist auch für den Kanton Zürich zuständig. Die Geistlichen wollen mit der Feier am Samstag in der Lazariterkirche in Gfenn im Kanton Zürich ein Zeichen für das Miteinander der christlichen Kirchen setzen, erklärte der reformierte Theologe Gerhard Traxel. Neben Traxel sollen sich ein Jesuitenpater, ein Kapuzinerpater und ein orthodoxer Priester an der Eucharistiefeier beteiligen.

Die Geistlichen bilden die "Tischgemeinschaft Symbolon". Das Bistum Chur kann gegen die beiden katholischen Priester jedoch keine Strafen verhängen. "Die beiden Geistlichen unterstehen nicht dem Bischof von Chur", erläuterte Sprecher Gracia. Die Orden der beiden Geistlichen müssten sich mit den Fällen befassen. Zudem verbreiten die Geistlichen der Tischgemeinschaft ein Manifest für eine "ökumenische Reformation". Das Schreiben an die Spitzen christlicher Kirchen fordert mutige Schritte hin zu einer gemeinsamen Eucharistie. Zu den Empfängern gehört auch Papst Franziskus.