Hintergrund sei eine geplante Reform des Geldinstituts, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Das neue fünfköpfige Gremium solle es "den Prinzipien des Evangeliums ermöglichen, auch die Wirtschafts- und Finanzaktivitäten zu durchdringen", betonte Franziskus in dem handschriftlichen Dokument zur Gründung der Kommission.
Ziel sei "eine bessere Harmonisierung" des "Istituto per le Opere Religiose" (IOR) mit dem Auftrag der Weltkirche und des Apostolischen Stuhls. Franziskus forderte alle Mitarbeiter der Vatikanbank und sämtliche Chefs von Kurienbehörden in dem Schreiben zur Zusammenarbeit mit dem neuen Gremium auf. Diesem sei mit Ausnahme der Finanzaufsicht uneingeschränkter Zugang zu allen Akten und Informationen zu gewähren.
Kardinal Farina leitet Kommission
Als Präsidenten der Kommission ernannte der Papst Kurienkardinal Raffaele Farina. Weitere Mitglieder sind der Präsident des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog, Kardina Jean-Louis Tauran, und die ehemalige US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Mary Ann Glendon.
Der Vatikan bemüht sich seit Jahren um eine Aufnahme des IOR in die so genannte "White List" der Banken, die in der Bekämpfung von Geldwäsche und Tourismusfinanzierung internationale Standards erfüllen. Die römische Staatsanwaltschaft beanstandete mehrfach Geldtransfers der Vatikanbank ohne die nach italienischem Recht nötigen Angaben über den Empfänger.