Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), sicherte den Flüchtlingen am Dienstag seine weitere Unterstützung zu. "Das ist kein Urlaubscamp, sondern ein politisches Camp", sagte Schulz auf einer Pressekonferenz in einem Zelt auf dem Oranienplatz.
Den Flüchtlingen sei es gelungen, die Asylpolitik wieder auf die politische Agenda zu setzen, sagte der Grünen-Politiker. Das Bezirksamt stehe hinter den Forderungen der Flüchtlinge. Das Protestcamp wird vom Bezirk zwar geduldet, die Flüchtlinge sind aber auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Sie fordern die Auflösung von Flüchtlingsheimen, Zugang zu Bildung, Aufhebung der Residenzpflicht und des Arbeitsverbotes sowie den Stopp von Abschiebungen.
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Mit Blick auf ein Gespräch mit Anwohnern des Platzes am Montagabend sagte Schulz, es gebe "praktische Dinge" wie etwa den Standort des Toilettencontainers oder die Lautstärke im Camp zu klären. An dem Gespräch nahmen den Angaben zufolge auch Vertreter der Polizei teil. In dem Flüchtlingscamp leben seit rund neun Monaten etwa 100 Menschen vor allem aus afrikanischen Staaten in etwa zehn Großraumzelten.
Unterdessen liegt ein bei einer Messerattacke in der vergangenen Woche schwer verletzter 27-jähriger Sudanese aus dem Camp weiter im Krankenhaus. Bei der Attacke durch einen Passanten sei ein Lungenflügel verletzt worden, sagte ein Sprecher der Flüchtlinge. Der Attacke soll eine verbale Auseinandersetzung vorausgegangen sein. Der genaue Tathergang ist weiter unklar.