Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr auf den neuen Rekord von 2,1 Milliarden Euro erhöht. Vor allem die strategische Neuausrichtung über die klassische Entwicklungszusammenarbeit hinaus habe zu dem guten Ergebnis beigetragen, sagte GIZ-Vorstandschefin Tanja Gönner am Montag in Berlin.
Gönner seit einem Jahr an der Spitze
2011 lag das Geschäftsvolumen bei rund 2,03 Milliarden Euro.Die GIZ war am 1. Januar 2011 aus der Fusion der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Weiterbildungsagentur Inwent und der Personalvermittlung Deutscher Entwicklungsdienst (DED) hervorgegangen. Die frühere baden-württembergische Umweltministerin und CDU-Politikerin Gönner steht seit knapp einem Jahr an der Spitze der GIZ. Hauptauftraggeber des bundeseigenen Unternehmens war 2012 mit rund 77 Prozent (1,63 Milliarden Euro) das Bundesentwicklungsministerium.
Zehn Prozent (rund 209 Millionen Euro) der Einnahmen steuerten andere Bundesministerien bei. Darunter waren das Auswärtige Amt und das Bundesumweltministerium. Weitere 11 Prozent der Einnahmen erhielt die GIZ über Aufträge von ausländischen Regierungen, Stiftungen, multilateralen Organisationen und aus der Privatwirtschaft. Ende 2012 arbeiteten mehr als 16.200 Mitarbeiter für die GIZ, 70 Prozent davon im Ausland. Die Organisation ist in mehr als 130 Ländern präsent.
Beratungsangebote ausbauen
Die klassische Entwicklungszusammenarbeit sei auch weiter das Kerngeschäft, betonte Gönner. Die Beratungsangebote vor allem für Unternehmen und ausländische Regierungen sollten aber deutlich ausgebaut werden. "Wenn wir wachsen wollen, dann müssen wir überlegen, was wir zu bieten haben", sagte Gönner. Sie verwies dabei auf die Entwicklung von Schulungen für Techniker in Saudi-Arabien oder Angebote für das Gesundheitsministerium in Griechenland, um dessen Verwaltung neu auszurichten.
Teil dieser Strategie, sich verstärkt als Dienstleister zu positionieren, ist die Eröffnung eines Büros in den USA. Vor allem in der beruflichen Weiterbildung sei man auf das deutsche Know-how aufmerksam geworden und könne sich über das neue Büro an Ausschreibungen vor Ort beteiligen, sagte Gönner. Die GIZ-Präsenz nimmt an diesem Dienstag in Charlotte, North Carolina, ihre Arbeit auf.
Staatssekretär: "Wirksamkeit verbessert"
Der Staatsekretär im Entwicklungsministerium, Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP), bescheinigte der GIZ eine bessere Wirksamkeit seit der Fusion 2011. Die Organisation sei Weltmarktführer in der Entwicklungszusammenarbeit geworden, betonte Beerfeltz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der GIZ ist. Somit sei ein einzigartiges Instrumentarium geschaffen worden.