Sanierte Kirchenfenster kehren in Erfurter Lutherstätte zurück

Sanierte Kirchenfenster kehren in Erfurter Lutherstätte zurück
Drei Jahre nach dem Ausbau der historischen Chorfenster in der Erfurter Augustinerkirche kehren die ersten sanierten Glasscheiben in die Lutherstätte zurück.

Als erstes werde das um 1330 entstandene Augustinus-Fenster mit Szenen aus dem Leben des antiken lateinischen Kirchenvaters Augustinus (354-430) wiederhergestellt, teilte das Augustinerkloster am Montag mit. Nach dem Einbau werden die Arbeiten am Christus-, Löwen-, Papageien- und Ornament-Fenster fortgesetzt.

700 Jahre alt

Für 650.000 Euro sollen etwa 160 Fensterscheiben saniert werden. Die rund 700 Jahre alten Glasmalereien mit Bildern und Ornamenten seien durch den Befall von Mikroorganismen akut gefährdet, hieß es. Die Fenster mit jeweils über 50 Scheiben sind bis zu 15 Meter hoch und zwei Meter breit. Sie zeigen neben christlichen Symbolen und Szenen zu Augustinus auch das Vorbild der Lutherrose, die Martin Luther (1483-1546) später zum Familienwappen wählte.

Luther war 1505 nach seinem Studium in Erfurt als Mönch in das Augustinerkloster eingetreten. Bis zu seinem Wechsel 1511 nach Wittenberg hatte er dort die Chorfenster regelmäßig vor Augen. Das Kloster wurde nach der Reformation evangelisch und gehört heute zu den wichtigsten Lutherstätten in Mitteldeutschland.