ZdK-Präsident Glück warnt vor Unwahrhaftigkeit in der Kirche

ZdK-Präsident Glück warnt vor Unwahrhaftigkeit in der Kirche
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, hat vor Unwahrhaftigkeiten innerhalb der katholischen Kirche gewarnt. Die "größten Gefährdungen" der katholischen Kirche seien nicht "Angriffe von außen, sondern innere Unwahrhaftigkeiten", sagte Glück im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

Als Beispiel nannte Glück den Umgang mit dem Thema Homosexualität. Zwar formuliere der Weltkatechismus, dass gelebte Homosexualität Sünde sei. Gerade bei diesem Thema gebe es aber eine "innerkirchliche Realität". Glück verwies dazu auf die kürzlich bekannt gewordenen Äußerungen von Papst Franziskus über die Existenz homosexueller Netzwerke im Vatikan. Er glaube, dass hier "zum Teil auch innerkirchlich unehrlich mit dem Thema umgegangen" werde.

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Mit Blick auf das Pontifikat von Papst Franziskus sieht Glück für die weitere Entwicklung der katholischen Kirche die kommenden sechs Monate als entscheidend an. Sie würden Auskunft über die Frage geben, ob der Papst "den Zentralismus und das Denken in der Kurie wirklich verändern kann". Geschehe dies nicht, "ist die Gefahr groß, dass nach einer zum Teil übersteigerten Erwartung anschließend eine Welle der Enttäuschung kommt", sagte Glück.

Als ein großes Problem für die Katholiken in Deutschland sieht Glück, dass immer weniger Menschen aus kirchlichen Gemeinschaften sich in der Politik oder im öffentlichen Leben einbringen. "Denn es geht nicht über Papiere, die wir aus unserem Naturschutzpark an die da draußen in der Welt schicken oder so ähnlich." Hier brauche es auch mehr Unterstützung und Ermutigung aus der Kirche, sagte der ZdK-Präsident.