"Es gibt keinen anderen Weg zu mehr Frieden als auch mit den sogenannten 'Taliban' zu reden", sagte Koczy der "Neuen Westfälischen" (Samstagsausgabe). Diese Gruppe sei allerdings sehr heterogen und "mit äußerst unterschiedlichen Interessen unterwegs". Zwar seien die Taliban weitgehend isoliert, aber sehr wohl fähig und willens, Afghanen zu terrorisieren, warnte Koczy.
Außer der afghanischen Regierung sollten nach Auffassung von Koczy auch die afghanische Regierung, die Nato sowie Pakistan und Iran in die Verhandlungen einbezogen werden. Ergebnisse solcher Gespräche dürften aber "auf keinen Fall zulasten der errungenen Fortschritte bei den Menschenrechten, insbesondere den Frauenrechten, gehen", mahnte Grünen-Politikerin.
Zuvor hatte sich auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstag bei einem Besuch in Afghanistan für Verhandlungen mit den Taliban ausgesprochen. Voraussetzungen für Gespräche sind nach seinen Worten die Anerkennung der afghanischen Verfassung und die Distanzierung vom Terrornetz Al-Kaida. Unterdessen hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai die Teilnahme seiner Regierung an den Gesprächen zwischen USA und Taliban zunächst ausgeschlossen.
