In einer Fernsehansprache verkündete Präsidentin Dilma Roussef am Freitag (Ortszeit) einen Dreipunkteplan. Er beinhaltet den Ausbau des städtischen Nahverkehrs, die Investition aller Einnahmen aus der Erdölproduktion in die Bildung sowie den sofortigen Einsatz ausländischer Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen. Zudem werde sie den Kampf gegen Korruption und Missbrauch öffentlicher Gelder verschärfen.
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Rousseff lud Gouverneure, Bürgermeister und Vertreter der Protestbewegung zu einem Dialog ein. Die Demonstrationen seien "eine wichtige Lektion. Wir müssen diesen Moment nutzen, um das Land weiter zu verändern", erklärte die Präsidentin. Zugleich verurteilte sie die gewalttätigen Ausschreitungen.
Auch am Freitag gingen die Demonstrationen gegen Korruption, Geldverschwendung und marode öffentliche Einrichtungen weiter. In Rio de Janeiro und anderen Städten gingen Tausende auf die Straße, vereinzelt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Am Donnerstag hatten bis zu 1,5 Millionen Menschen in über 100 Städten demonstriert.
Auslöser der Protestwelle war die Erhöhung von Fahrpreisen für Busse. Mittlerweile richten sich die Demonstrationen auch gegen Korruption in der Politik, Verschwendung von Steuergeldern und Polizeigewalt. Kritisiert werden insbesondere die milliardenschweren Ausgaben für die Fußball-WM im kommenden Jahr und die Olympischen Spiele 2016.