Die rot-grüne Regierungskoalition im kleinsten Bundesland wolle mit einem gemeinsamen Antrag ermöglichen, dass Angehörige die Urne mit der Asche eines Verstorbenen zwei Jahre lang zu Hause aufbewahren können, sagte der Sprecher der Grünen-Fraktion, Matthias Makosch, am Freitag dem epd. Erst dann müsste sie in einer Grabstätte beigesetzt werden.
Der Antrag solle im August in die Bremische Bürgerschaft eingebracht werden, sagte Makosch. Wie die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas in Königswinter bei Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte, handelt es sich bei dem Vorstoß um eine bundesweit bislang einmalige Initiative.
Baumbestattung, Friedwälder, Kolumbarien
Die derzeit geltenden Bestattungsgesetze schreiben vor, dass Urnen mit der Asche der Gestorbenen auf Friedhöfen beigesetzt werden. Neben Urnengräbern auf Friedhöfen gibt es auch die Möglichkeit einer Baumbestattung auf besonders ausgewiesenen Arealen wie sogenannten Friedwäldern, Ruheforsten oder der Bestattung in Grabeskirchen beziehungsweise Kolumbarien.
In einer Ende April veröffentlichten Umfrage von Aeternitas lehnte eine Mehrheit der Befragten einen Friedhofszwang für Urnen ab. Immer wieder müssen sich Gerichte mit der Frage beschäftigen, ob die Urne mit der Asche Verstorbener nicht auch im Wohnzimmerschrank oder im eigenen Garten aufbewahrt werden darf.