GIZ-Chefin Gönner setzt in Afrika auf Kooperation mit Unternehmen

GIZ-Chefin Gönner setzt in Afrika auf Kooperation mit Unternehmen
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) will die Kooperation mit Unternehmen in Entwicklungsländern ausbauen.
21.06.2013
epd
Elvira Treffinger und Silvia Vogt

"Wieso sollte es nicht sinnvoll sein, dass Wirtschaftsunternehmen Cashewbauern in Afrika helfen, ihre Produkte besser zu produzieren und zu verarbeiten?", sagte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner (43) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Als weiteres Beispiel nannte die frühere baden-württembergische CDU-Umweltministerin die Umstellung von Telefonmasten auf Solarenergie in Uganda. Am Montag stellt Gönner den neuen Jahresbericht der GIZ vor. Sie steht am 1. Juli ein Jahr an der Spitze der bundeseigenen Organisation.

Viele kleine und mittlere Betriebe seien heute schon in Brasilien oder China tätig, in Afrika aber noch nicht, sagte Gönner. "Afrika ist der Kontinent, der zu wenig im Fokus ist, aber am meisten wächst, sowohl die Bevölkerung und als auch die Wirtschaft", betonte sie. Als weltweit führender Dienstleister für nachhaltige Entwicklung könne die GIZ Unternehmen beraten und dabei Kenntnisse über Rahmenbedingungen und Kulturen der jeweiligen Länder einbringen. Man stelle sich dem Wettbewerb mit anderen Beratungsfirmen und dem kritischen Blick von Nichtregierungsorganisationen, sagte Gönner.

Die GIZ betreibt Entwicklungsprojekte im Auftrag der Bundesregierung. 12 bis 20 Prozent des Geschäftsvolumens von zuletzt zwei Milliarden Euro machen jedoch andere Aufträge aus, etwa von der EU. Gönner verteidigte die Kooperation mit Unternehmen: "Was ist an Außenwirtschaftsförderung so furchtbar?" Die Aufträge, die im Ausland vergeben würden, würden jedenfalls international ausgeschrieben, auch wenn manche Unternehmen sich etwas anderes wünschten. "Wir nehmen keine Firmen huckepack, wenn wir Entwicklungsprojekte planen."