Dazu gehöre auch Zivilcourage, wenn es beispielsweise um den Schutz der Menschenwürde gehe, sagte der Bischof am Montagabend bei einem "Medientreff" der Evangelischen Akademie Tutzing im Münchner Presseclub. Auch mögliche Konsequenzen von Berichterstattung müssten berücksichtigt werden.
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Für den Qualitätsjournalismus seien rechtliche Rahmenbedingungen nötig, betonte der Bischof. So müssten die Redaktionen auch die Möglichkeit haben, Vorgänge in Politik und Gesellschaft intensiv und umfassend zu recherchieren, was Geld und Personalressourcen erfordere. Außerdem müsse die Medienpolitik eine möglichst große Vielfalt befördern. Vielfalt sei die wirksamste Kontrolle der Medien, weil Ereignisse aus mehreren unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben würden.
Der Verleger Dirk Ippen sieht den kritischen Journalismus weiterhin als einen "Kernbestandteil" der Demokratie. Allerdings dürfe die Macht der Medien bei der Meinungsbildung nicht überschätzt werden. Denn die Menschen wählten ihre Informationsquellen, wie etwa Tageszeitungen, entsprechend ihren eigenen Überzeugungen. Das Internet sei eine "Revolution" für die Verleger gewesen, weil in diesem Medium jeder selbst publizieren könne und "Wort und Stimme" habe.