Einem Medienbericht vom Wochenende zufolge sollen in den märkischen Haasenburg-Heimen unverhältnismäßig harte und körperliche Strafen gegen Jugendliche verhängt worden sein. "Wir haben ein großes Interesse daran, das aufzuklären", betonte Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Die Heimbewohner, die aus ganz Deutschland kommen, wurden auf Anordnung von Jugendämtern dort untergebracht.
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Das Bildungsministerium bemüht sich nach eigenen Angaben bereits seit Ende 2012 um Kontakt zu möglicherweise betroffenen Jugendlichen, um die Vorwürfe zu prüfen, bislang jedoch ohne Erfolg. Ohne Aussagen der Jugendlichen oder Anzeigen bei der Polizei sei eine Überprüfung der Vorwürfe kaum möglich, hieß es.
In der Vergangenheit bekannt gewordene Missstände wie Einheitskleidung oder die Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Heiminsassen durch Fixierung seien nach Wissen des Ministeriums inzwischen abgestellt worden, sagte Breiding. Die Haasenburg-Heime arbeiten mit einem sehr strengen Konzept. Von den Jugendämtern werden dort unter anderem gewalttätige Minderjährige untergebracht, die sonst im Zweifelsfall in den Jugendarrest oder die Jugendpsychiatrie eingewiesen würden, hieß es.
Die Betreiber der Haasenburg-Heime wiesen die aktuellen Vorwürfe zurück, die am Wochenende in der Berliner "tageszeitung" erhoben wurden. Behauptete "Zustände" aus dem Jahr 2008 bildeten die Realität von heute nicht ab, heißt es in einer Erklärung im Internet.