###mehr-artikel###
Das erste Spiel des Fußball-Confederations-Cup am Sonntag in Rio de Janeiro war erneut Anlass für Proteste. Vor dem Maracanã-Stadion ging die Polizei am Sonntag (Ortszeit) mit Tränengas und Gummigeschossen gegen mehrere hundert Demonstranten vor. Es gab Verletzte, mehrere Menschen wurden vorübergehend festgenommen. In einem nahegelegen Park brach aufgrund des harschen Polizeieinsatzes Panik unter den Besuchern aus.
Die Demonstration richtete sich gegen die milliardenschweren Investitionen, mit denen die brasilianische Regierung die Fußball-WM im kommenden Jahr finanziert. Auf Transparenten wurden zudem die jüngsten Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr sowie die allgemein hohen Lebenshaltungskosten kritisiert. In den vergangenen zwei Wochen war es vor allem in São Paulo und Rio de Janeiro zu heftigen Ausschreitungen wegen der Preiserhöhungen gekommen.
"Das Faß zum Überlaufen gebracht"
Nach dem Ende des Spiels zwischen Italien und Mexiko drang eine Gruppe von Demonstranten in den abgesperrten Eingangsbereich des Stadions ein. In Sprechchören kritisierten sie den Gouverneur von Rio de Janeiro, Sergio Cabral. "Die Fahrpreiserhöhung hat das Fass nur zum Überlaufen gebracht," sagte eine Demonstrantin dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Jetzt demonstrieren wir gegen die ganze Geldverschwendung, das teure Leben und die verfehlte Stadtpolitik."
Schon am Samstag, dem Eröffnungstag des Fußballturniers, war es in der Hauptstadt Brasilia zu Protesten gekommen. Vor der Spiel zwischen Gastgeber Brasilien und Japan blockierten Demonstranten die Zufahrtswege zum Stadion und zündeten Autoreifen an. Später kam es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und einigen hundert Demonstranten.