ARD-Journalist Armbruster: Hohes Risiko für Reporter in Syrien

ARD-Journalist Armbruster: Hohes Risiko für Reporter in Syrien
Kriegsreporter, die nach Syrien reisen, müssen mit einer besonderen Brutalität der Konfliktparteien und schnell wechselnden Frontverläufen rechnen. Auch wenn man die Frontlinien meiden wolle, komme man ihnen manchmal unweigerlich nahe, sagte der SWR-Journalist Jörg Armbruster am Samstag in Hamburg. Er war an Karfreitag von einem Scharfschützen in Aleppo lebensgefährlich verletzt worden.

Der 65-Jährige hatte bis Januar das ARD-Büro in Kairo geleitet und war für eine Dokumentation in Syrien unterwegs. Trotz der Gefahren sei es wichtig, in das Kriegsgebiet zu reisen, um so viel und so wahrhaftig wie möglich zu berichten, sagte Armbruster bei der Jahreskonferenz des Vereins Netzwerk Recherche.

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Die Kämpfer des Assad-Regimes greifen laut Armbruster mit Artillerie, Hubschraubern und Flugzeugbomben Zivilisten in Rebellengebieten an. Dabei zielten sie besonders auf Bäckereien, Krankenhäuser und Schulen, weil sich da viele Menschen aufhielten. "Das sind die Orte, die wir auch als Journalisten besuchen wollen", sagte Armbruster.

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Für den SWR-Radiojournalisten Martin Durm, der mit Armbruster in Aleppo war, haben die gegnerischen Kriegsparteien in Syrien nur ein Interesse: "den anderen zu töten." Ob jemand Journalist sei, spiele überhaupt keine Rolle. Der Krieg werde immer aussichtsloser und deshalb immer verzweifelter und brutaler. Als Grund nannte er: "Das Wissen darum, dass man den Sieg des jeweils anderen Gegners im Grunde nicht überleben wird."