In São Paulo ging die Polizei am Donnerstagabend (Ortszeit) mit Schlagstöcken, Tränengas und Gummigeschossen gegen die rund 20.000 Demonstranten vor. Viele Teilnehmer der Demonstration und mehrere Journalisten seien verletzt worden, berichtete die Zeitung "O Globo" in ihrer Online-Ausgabe. Die Polizei nahm mehr als 100 Demonstranten fest.
Die Zeitung "Folha de São Paulo" berichtete, sieben ihrer Reporter seien bei der Berichterstattung von der Demonstration von Gummigeschossen getroffen worden. Zwei von ihnen seien am Kopf verletzt worden.
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Auch in Rio de Janeiro kam es zu Zusammenstößen zwischen Tausenden Demonstranten und Sicherheitskräften. Es war der vierte Protesttag gegen die Anhebung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr seit Anfang Juni. Weitere Demonstrationen fanden in Porto Alegre, Natal und der Hafenstadt Santos statt.
Die Stadtregierungen lehnten eine Rücknahme der Preiserhöhung um rund sieben Prozent erneut ab. Zur Begründung sagte der Bürgermeister von São Paulo, Fernando Haddad, die Tarifanhebung liege weit unter der Inflationsrate.
Amnesty International kritisierte in einer Erklärung die zunehmende Gewalt gegen die Protestbewegung. Die Menschenrechtsorganisation äußerte sich besorgt über Festnahmen sowie Angriffe auf Journalisten und Demonstranten.