Mehr als 15 Millionen Mädchen und Jungen müssten oft unter sklavenähnlichen Bedingungen in Haushalten schuften, die meisten von ihnen in armen Ländern, erklärte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am Mittwoch.
Millionen Kinder seien Opfer von psychischer, physischer und sexueller Gewalt, strich die ILO heraus. Viele von ihnen würden auch zur Prostitution gezwungen. Die Arbeitszeiten seien oft extrem lang, Urlaub werde nicht gewährt. Falls die Jungen und Mädchen Gehalt erhielten, sei die Bezahlung sehr schlecht. Die Kinder werden den Angaben zufolge unter anderem mit Putzen, Bügeln, Kochen und Wasser holen beschäftigt sowie mit der Betreuung älterer und kranker Menschen.
Die kleinen Knechte seien in der Regel von einer ordentlichen Gesundheitsversorgung und vom Schulbesuch abgeschnitten. Sie würden von ihren Familien ferngehalten und hätten keine Chance, mit Gleichaltrigen normale soziale Kontakte aufzubauen, kritisierte die ILO.
Mehr als sieben Millionen der betroffenen Kinder seien bis zu 14 Jahre alt. Damit fielen sie unter das international anerkannte Mindestalter für Arbeitnehmer von 15 Jahren. Die Arbeitsorganisation erläuterte, dass die ILO-Konvention 182 gegen Kinderarbeit von 1999 den Mädchen und Jungen keinen ausreichenden Schutz geben könne. Denn viele Länder argumentierten, dass Arbeit von Kindern in Haushalten nicht als Kinderarbeit gelte.
Die ILO-Konventionen 182 verbietet die schlimmsten Formen der Kinderarbeit: Darunter fallen sklavenähnliche Arbeit, Herstellung pornografischer Materialien und illegale Aktivitäten wie Drogenschmuggel.