Neben den theologischen Debatten habe es ein lebhaftes Interesse gegeben, die Stätten der Reformation in Deutschland zu besuchen und an den Aktivitäten zur 500-Jahr-Feier 2017 teilzunehmen, sagte die evangelische Theologin nach einem Besuch der Evangelisch-Lutherischen Kirche Amerikas, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag mitteilte.
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Als Botschafterin des EKD-Rates für das Reformationsjubiläum hatte Käßmann Lutheraner in Chicago, Minneapolis, Kansas City und Houston besucht. Den Gesprächspartnern in den USA sei es wichtig zu erfahren, dass es der EKD bei den Planungen für 2017 nicht um ein deutsches, sondern um ein internationales Reformationsjubiläum gehe, sagte die evangelische Theologin.
Das "Wagnis der Versöhnung"
Viele US-Lutheraner verbänden damit die Hoffnung, noch vorhandene Trennungen zwischen verschiedenen protestantischen Kirchen zu überwinden. Allerdings sei gerade in den USA der Protestantismus besonders zersplittert. "Es gibt dort mehr als 20 lutherische Gemeinschaften, die bisher keine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft pflegen." Hier könnte eine gemeinsame Vorbereitung auf die 500-Jahr-Feier das "Wagnis der Versöhnung" fördern, sagte die Reformationsbotschafterin.
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Mit mehr als vier Millionen Mitgliedern ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika die größte unter den lutherischen Gemeinschaften in Nordamerika. Sie ging 1999 aus dem Zusammenschluss von drei lutherischen Kirchen hervor.
Die Lutheraner in den USA stünden ähnlich wie ihre europäischen Geschwister vor den Herausforderungen eines Traditionsabbruches, folgerte Käßmann aus ihren Gesprächen mit mehreren lutherischen Bischöfen. Im Blick auf das Jubiläum sei es gemeinsames Anliegen, eine neue Sprachkraft des Glaubens zu finden. 2017 begehen die protestantischen Christen den 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an die Schlosskirche zu Wittenberg. Die Veröffentlichung der Thesen zu den damaligen Missständen in der Kirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation.