Venezuelas Präsident stoppt Rationierung von Lebensmitteln

Foto: dpa/Miguel Gutierrez
Venezuelas Präsident stoppt Rationierung von Lebensmitteln
Kurz nach der offiziellen Bekanntgabe der Rationierung von Lebensmitteln in Venezuelas bevölkerungsreichstem Bundesstaat Zúlia hat Präsident Nicolás Maduro das Projekt wieder gestoppt.

Die Lösung für die Lebensmittelknappheit heiße "produzieren, produzieren und produzieren", sagte Maduro nach Angaben von lateinamerikanischen Medien am Sonntag (Ortszeit).

Die Regierung des Bundesstaates Zúlia wollte in allen größeren Supermärkten ein elektronisches Kontrollsystem einführen, das die Einkäufe registriert. Je nach Zahl der Familienmitglieder sollte nur eine bestimmte Menge von Fleisch, Öl, Mehl, Milchpulver, Zucker, Zahnpasta, Toilettenpapier und Waschmittel abgegeben werden. Die Bevölkerung musste sich für das System registrieren lassen.

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Maduro sagte jetzt: "Ein Chip ist keine Lösung." Er habe der Armee Anweisung gegeben, die Supermärkte zu überwachen, wo das System installiert worden sei und es zu stoppen. Venezuela leidet schon seit langem unter Versorgungsmängeln. Immer wieder kam es zu Rationierungen von Lebensmitteln, Strom und Benzin.

Schon am vergangenen Montag hatte die Regierung des Bundesstaates Zúlia bekanntgegeben, den Verkauf von Grundnahrungsmittel über einen Chip kontrollieren zu wollen. Damit sollte der Schmuggel von Lebensmitteln ins benachbarte Kolumbien unterbunden werden, wie es hieß. Im sozialistisch regierten Venezuela werden die Lebensmittelpreise staatlich gestützt und sind damit günstiger als in Kolumbien. Die Opposition hatte protestiert und von einem Testlauf für das ganze Land gesprochen.