Weiter Sorge um Gesundheitszustand von Nelson Mandela

Foto: dpa/Siphiwe Sibeko
Weiter Sorge um Gesundheitszustand von Nelson Mandela
Eine erneut ausgebrochene Lungeninfektion des früheren Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela versetzt die Südafrikaner in große Sorge. Der 94-Jährige war in den frühen Morgenstunden des Samstag in eine Klinik in Pretoria gebracht worden.

Mandela sei in einer "stabilen aber ernsten Verfassung", erklärte ein Sprecher des Präsidentenbüros nach einem Bericht der südafrikanischen Zeitung "Mail & Guardian" (Online-Ausgabe) vom Sonntag. Erst im Dezember vergangenen Jahres sowie im März und April war Mandela wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt worden.

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Wie die britische BBC berichtete, wird in ganz Südafrika in den Kirchen für Mandela gebetet. "Keine Nachricht ist eine gute Nachricht", titelte "Mail & Guardian" am Sonntagmittag mit Blick auf bislang ausbleibende Stellungnahmen der Regierung über Mandelas Gesundheitszustand. Zuletzt hieß es, Mandela müsse nicht künstlich beatmet werden.

Südafrikas Präsident Jacob Zuma wünschte Mandela im Namen der ganzen Nation eine rasche Genesung. Zugleich bat Zuma die Medien und die Öffentlichkeit, dessen Privatleben und das seiner Familie zu respektieren, hieß es weiter. Auch Mandelas enger Freund, der anglikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu (81) rief die Südafrikaner auf, um eine schnelle Gesundung des früheren Präsidenten zu beten.

Nur noch selten öffentlich aufgetreten

Mandelas Ehefrau, Graca Machel, habe einen geplanten Auftritt auf der internationalen Anti-Hunger-Kampagne in London bereits am Donnerstag abgesagt. Sie sei jetzt an der Seite ihres Mannes im Krankenhaus in Pretoria, hieß es weiter. Mandela wird am 18. Juli diesen Jahres 95 Jahre alt.

Zunehmend gebrechlich, war der ehemalige Staatschef zuletzt nur noch selten öffentlich aufgetreten. Mandela wird nicht nur in Südafrika, sondern weltweit für seinen Einsatz für Frieden und Versöhnung verehrt.

Unter dem rassistischen Apartheidregime der weißen Minderheit verbrachte der Freiheitskämpfer 27 Jahre im Gefängnis. Dort zog er sich Tuberkulose zu, seine Lunge soll bleibende Schäden davongetragen haben. 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. 1999 gab er das Amt auf, 2004 zog er sich offiziell aus dem öffentlichen Leben zurück.