Katastrophenforscher: Gaffer zu Helfern machen
Der Berliner Wissenschaftler Martin Voss sieht in sogenannten Katastrophentouristen auch mögliche Helfer. "Binden Sie die Leute ein, denn eigentlich wollen die das", sagte er im Interview mit dem Bremer "Weser-Kurier" (Samstagsausgabe).
"Wir haben den Gaffer immer als Störquelle betrachtet, nicht als potenziellen Helfer. Aber ihn einzubinden ist besser, als ihn mit Strafen zu überziehen", sagte der Leiter der Katastrophenforschungsstelle an der Freien Universität Berlin.
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Hinter der Schaulust steckten ein menschliches Interesse, Neugier und das Bedürfnis zu lernen, worauf man sich selbst einstellen müsse. "Als Trendentwicklung in der Breite haben wir das seit 20, 30 Jahren", sagte Voss. Das hänge auch stark mit den Medien zusammen. "Katastrophen machen halt Quote." Heute schauten Gaffer viel länger hin und überschritten dabei auch Schamgrenzen. "Über die letzten Jahre haben wir da durch das Reality-Fernsehen einen Schub erlebt."