Präsidentin der Deutschen Seemannsmission tritt zurück

Präsidentin der Deutschen Seemannsmission tritt zurück
Die Präsidentin der Deutschen Seemannsmission, Margit Wetzel, ist mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt zurückgetreten. Der Grund für ihren Rücktritt: eine "Störung der Kommunikation" mit der EKD.

Eine "Störung in der Kommunikation" mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) habe sie zu dem Schritt veranlasst, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Vorstandes. Für die EKD, die Hauptgeldgeberin der Seemannsmission ist, äußerte Auslandsbischof Martin Schindehütte Bedauern über den Rücktritt.

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Wetzel habe darauf hingewiesen, dass insbesondere die Mitarbeiter in den Stationen im europäischen Ausland und in Übersee dringend unmissverständliche Signale bräuchten, dass sie aus Deutschland breit unterstützt würden, hieß es in der Mitteilung der Seemannsmission. Zum Teil herrschten dort schlechte Arbeitsbedingungen.

Die EKD habe in den vergangenen Jahren ihren Zuschuss befristet deutlich erhöht, sagte Bischof Schindehütte dem epd. Damit sollte die Seemannsmission in die Lage versetzt werden, ihre schwierige Finanzlage zu konsolidieren sowie konzeptionelle und strukturelle Schritte zu gehen. Der erhöhte Zuschuss sei auch für das Jahr 2014 im Haushalt der EKD veranschlagt.

Finanzplanung soll überprüft werden

Nach der mittelfristigen Finanzplanung sei eine Rückführung auf das vorherige Zuschussniveau für 2015 geplant. Nach Überzeugung der Verantwortlichen im EKD-Kirchenamt sei die Konzept- und Strukturentwicklung noch nicht soweit konkretisiert, dass es für eine Überprüfung der mittelfristigen Finanzplanung schon eine hinreichende Grundlage gebe, ergänzte Schindehütte, der in der EKD-Zentrale die Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit leitet. 

Die Deutsche Seemannsmission hat ihre Zentrale in Bremen. Sie unterhält im Ausland ein Netz von 17 Stationen. In Deutschland gibt es 16 Stationen. Insgesamt begleiten mehr als 700 Haupt- und Ehrenamtliche die Menschen an Bord und in den Häfen mit sozialen Hilfen und Seelsorge. Die Arbeit wird aus Kirchensteuermitteln, Spenden, freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder und Gewerkschaftsgeldern finanziert. Bis zur Wahl eines Nachfolgers führt der ehemalige Hamburger Propst und Vizepräsident der Seemannsmission, Jürgen Bollmann, die Geschäfte.