Das wirtschaftlich gesundende Europa dürfe nicht "eine ganze Generation ausklammern", schreibt Schäuble in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagespiegel" (Montagsausgabe). Europa könne es sich nicht leisten, "seine Kinder an Populisten und Extremisten zu verlieren", schreibt der Bundesfinanzminister.
Die Enttäuschung von Millionen arbeitslosen Jugendlichen sei auch "eine Gefahr für die Demokratie, für die Akzeptanz unserer freiheitlichen Ordnung, für die Akzeptanz Europas". Eine "verlorene Generation" dürften die politisch Verantwortlichen nicht zulassen.
Weitere 16 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds
Der deutsche Finanzminister verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass im neuen EU-Haushalt sechs Milliarden Euro zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit reserviert seien und für die am stärksten betroffenen Mitgliedstaaten weitere 16 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds zur Verfügung stünden. "Diese Mittel müssen nun rasch eingesetzt werden", forderte Schäuble.
In der Zwischenzeit sei Mobilität ein Schlüssel zum Erfolg. "Ausbildungsinteressierte Jugendliche und arbeitslose Fachkräfte aus Europa sind bei uns in Deutschland herzlich willkommen", schreibt Schäuble in dem Gastbeitrag.
In Griechenland und Spanien ist derzeit bereits mehr als jeder
Zweite unter 25 Jahren arbeitslos. Auch in Portugal, Italien und
Frankreich erreichen die Arbeitslosenquoten der Jugendlichen
hohe Werte.