An den Wänden des Klosters, das Anfang des 20. Jahrhunderts auf deutsche Initiative errichtet wurde, wurden anti-christliche Schmähschriften wie "Christen sind Affen" und "Generation der Sklaven" gesprüht, wie die Abtei am Freitag mitteilte. Zudem seien an zwei Autos, die vor der Abtei abgestellt waren, Reifen durchstochen worden. Die Polizei ermittelt.
Für die Abtei Dormitio war es nicht der erste, aber der bislang größte Übergriff. Deshalb habe man entschieden, über die Vorfälle die Öffentlichkeit zu informieren, sagte Bruder Simon Petrus auf Anfrage. Den Benediktinermönchen gehe es nicht in erster Linie um den Sachschaden, sondern "darum, was es aussagt", wenn eine Einrichtung angegriffen wird, die sich für den Frieden starkmacht. Bruder Simon Petrus vermied es jedoch, einen Verdacht bezüglich möglicher Täter zu äußern. Dennoch ist er überzeugt, dass es diesmal "kein Zufall, sondern eine gezielte Attacke war".
Die Täter sind noch flüchtig
Mit den Graffitis hinterließen die Täter als Unterschrift "Chavat Maon". Das ist der Name eines illegalen Siedlervorpostens im palästinensischen Westjordanland. Der Vandalismus gilt vermutlich als Rache für den Tod des israelischen Siedlers Eviatar Borovski, der vor genau einem Monat von einem Palästinenser mit dem Messer ermordet wurde, als er an einer Bushaltestelle im nördlichen Westjordanland wartete.
Obwohl die Täter noch flüchtig sind, deutet alles auf die Aktivisten der radikalen Splittergruppe "Preisschild". Bereits am Donnerstag waren im Jordantal und im Ostjerusalemer Viertel Scheich Jarrach Graffitis mit den Worten "Grüße von Eviatar" und "Eviatars Rache" aufgetaucht und Reifen zerstochen worden.