Peter warnt Deutschland und andere westliche Länder davor, die sudanesische Regierung nach dem Ende des Bürgerkriegs mit dem Süden zu hofieren. Sudans Präsident Omar Hassan Al-Baschir wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Völkermordes in Darfur gesucht. Nach der Abspaltung des Südens hatte er eine rein islamische Verfassung für den Sudan angekündigt, die auf der Scharia basieren soll.
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"Zwar gibt es keine neue Verfassung, doch die Regierung meint es ernst", betonte Peter, die den Sudan seit 1986 im Auftrag evangelischer Hilfswerke viele Male besucht hat. "Sudanesische Kirchen dürfen kein Eigentum mehr erwerben, zahlreiche ihrer Besitzungen wurden beschlagnahmt", fügte die Vorsitzende des Vereins Sudan Forum hinzu.
Auch der Sudan-Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Volker Faigle, äußerte sich besorgt über die Situation der Christen im Sudan. "Auch wenn sie offiziell nicht vertrieben werden, fühlen sie sich zunehmend bedrängt", sagte er "welt-sichten". Zudem seien die Kirchen stark geschrumpft, da viele Christen, die vor dem Bürgerkrieg im Süden in den Norden geflohen waren, in den Süden zurückgekehrt seien.
Vor der Staatsteilung lebten laut Faigle acht Prozent Christen im gesamten Sudan. Aktuelle Zahlen gebe es nicht. Der Norden ist arabisch-islamisch geprägt. Im Süden dominieren afrikanische Religionen und das Christentum. Seit der Spaltung flammten Konflikte zwischen beiden Staaten auf. Dabei geht es unter anderem um die Verteilung der Öleinnahmen.