Seligsprechungsverfahren für Pater Reinisch eröffnet

Seligsprechungsverfahren für Pater Reinisch eröffnet
Der von den Nazis hingerichtete Pallottinerpater Franz Reinisch (1903-1942) soll seliggesprochen werden. Der Prozess zur Seligsprechung sei eröffnet worden, teilte das Bistum Trier am Mittwoch mit.

Der aus Österreich stammende Reinisch, der ab 1940 bereits Rede- und Predigtverbot erhalten hatte, verweigerte nach seiner Einberufung zur Wehrmacht aus Gewissensgründen den Fahneneid auf Hitler. Dafür wurde er zum Tode verurteilt und in Berlin hingerichtet.

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Der Seligsprechungsprozess wurde von der süddeutschen Ordensprovinz der Pallottiner vorbereitet. Reinisch sei kein Pazifist gewesen, hieß es bei der biografischen Vorstellung, aber "hier ging es um eine Verbrecherbande und auf diese einen heiligen Eid zu leisten, widerstrebte dem juristisch geschulten Reinisch zutiefst". Der Pater habe die Eidverweigerung als Entscheidung für Christus verstanden. Reinisch sei überzeugt gewesen, "von Gott selbst zu diesem Weg berufen zu sein".

Für die Seligsprechung müssen nach Angaben des Bistums Zeugenaussagen zu Ruf und Martyrium des Paters überprüft werden sowie der Grad der Verehrung Reinischs. Eine historische Kommission stelle Informationen über Reinisch zusammen und sichte Dokumente für ein Gutachten. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann erklärte, es gehe nicht nur um die "Heiligmäßigkeit im Leben eines Menschen", sondern auch darum, dass der Prozess "recht und gerecht" zugehe. Die endgültige Seligsprechung könne mehrere Jahre in Anspruch nehmen.