Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59-jährigen Theologen schweren Landfriedensbruch vor. Am vierten Verhandlungstag sollen weitere Polizisten als Zeugen befragt werden. König hatte im Februar 2011 in Dresden an einer Demonstration gegen Neonazis teilgenommen. Dabei kam es teilweise zu heftigen Ausschreitungen von Demonstranten gegenüber der Polizei.
###mehr-artikel###Das Gericht muss am Dienstag zudem über einen Antrag der Verteidigung entscheiden, Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) als Zeugen zu vernehmen. Königs Verteidiger Johannes Eisenberg hatte am vergangenen Verhandlungstag betont, dass Ulbig als Dienstherr der sächsischen Polizisten bekunden werde, dass es am 19. Februar 2011 in Dresden keine Aufenthaltsverbotszonen gab, wie dies die Staatsanwaltschaft behaupte.
Weitere Ungereimtheiten gibt es um Ermittlerakten. Offenbar existieren noch immer Vernehmungsprotokolle von mindestens zwei Beamten, die nicht in die Gerichtsakte gelangt sind. Der Vorsitzende Richter Ulrich Stein beauftragte einen Zeugen, über seine Berliner Dienststelle den genauen Zeitpunkt der Vernehmung und daran beteiligte Personen herauszufinden. Stein kündigte an, fehlende Protokolle, wenn es sie tatsächlich gebe, bereitzustellen. Die Verteidigung vermutet nun weiteres umfangreiches Material, welches in den Akten fehlt.
Neue Unterlagen aufgetaucht
Schon kurz vor dem zunächst geplanten Prozessbeginn im März waren überraschend neue Unterlagen in den Akten aufgetaucht. Im laufenden Prozess gegen Lothar König sind bis zum 20. Juni Verhandlungstage angesetzt.