UN beklagen Hunderte zivile Opfer in syrischer Stadt Al-Kusair

UN beklagen Hunderte zivile Opfer in syrischer Stadt Al-Kusair
Beim Angriff auf die syrische Stadt Al-Kusair durch Regierungstruppen sind laut UN Hunderte Zivilisten getötet oder verletzt worden. Zudem könnten Tausende wehrlose Männer, Frauen und Kinder nicht aus der umkämpften Stadt nahe der Grenze zum Libanon fliehen, erklärte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay am Montag in Genf.

Vorher hatte sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bestürzt über das Leid der Menschen in der Rebellenhochburg Al-Kusair gezeigt. Pillay sprach zur Eröffnung der Frühjahrssitzung des UN-Menschenrechtsrates. Nach ihren Angaben feuerten die Truppen Assads wahllos mit Artillerie und griffen Al-Kusair mit Flugzeugen an.

Pillay warf auch den syrischen Rebellen Kriegsverbrechen wie Folter und gezielte Tötungen vor. Zudem missbrauchten bewaffnete Oppositionelle Zivilisten als menschliche Schutzschilde, erklärte die südafrikanische Juristin.

Ban: "Syriens Tragödie" beenden

Sie berichtete auch von vermehrten Entführungen durch Rebellen. Minderjährige Frauen und Mädchen würden gezwungen, Kriegsteilnehmer zu heiraten. Pillay, eine frühere Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, verlangte, dass die Verbrechen geahndet werden müssten. Der UN-Sicherheitsrat müsse den Strafgerichtshof einschalten. 

UN-Generalsekretär Ban verurteilte zudem die wachsende Rolle der libanesischen Hisbollah-Miliz im syrischen Bürgerkrieg an der Seite des Assad-Regimes. Der Einsatz von Hisbollah-Kämpfern wie beim Angriff auf Al-Kusair könne den Konflikt in den Libanon überschwappen lassen. Die schiitischen Milizen beziehen Waffen und Geld aus dem Iran.

Ban rief die Staatengemeinschaft auf, alles in ihrer Macht Stehende für ein Ende der Gewalt in Syrien zu tun. Die geplante Syrien-Konferenz im Juni in Genf müsse helfen, "Syriens Tragödie" zu beenden. Seit mehr als zwei Jahren kämpfen die Truppen von Präsident Assad gegen Rebellen. Millionen Menschen flohen laut den UN vor der Gewalt, Oppositionsgruppen schätzen die Zahl der Todesopfer auf 90.000.