An der Zeremonie durch den Schweizer Bischof nahmen nach Angaben des Sprechers der Piusbruderschaft in Deutschland, Pater Andreas Steiner, etwa 220 Menschen teil.
1988 war es zur Spaltung zwischen der römisch-katholischen Kirche und der sehr konservativen Piusbruderschaft gekommen. Das Gotteshaus am Breitenbachplatz wurde von den Piusbrüdern bereits zwischen 2002 und 2005 errichtet und wird seitdem für tägliche Gottesdienste in lateinischer Sprache genutzt. Weil das Bauwerk aber noch nicht vollständig und schuldenfrei war, wurde es zunächst nur eingesegnet. Eine Konsekration, also Weihe, kann laut Pater Steiner nur stattfinden, wenn eine Kirche vollständig fertiggestellt ist und alle Schulden abbezahlt sind. Das sei in Berlin nun der Fall.
Schlagzeilen für die Pius-Brüder
Seit ihrer Abspaltung 1988 hat die Piusbruderschaft in Deutschland zwölf Kirchen neu gebaut und acht weitere dazu gekauft. Priestern der Bruderschaft ist die Nutzung katholischer Kirchen untersagt, da die Geistlichen aus Sicht des Vatikans in irregulärer Weise geweiht wurden und ohne kirchliche Erlaubnis wirken. In Berlin verfügen die Piusbrüder nach eigenen Angaben über rund 150 Anhänger. Ihr geistlicher Leiter ist Pater Markus Bayer.
Die Piusbruderschaft wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, um an Riten und Lehren der römisch-katholischen Kirche festzuhalten, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) aufgegeben hatte. Ihre Anhänger lehnen Konzilbeschlüsse wie die Öffnung zur Ökumene, Religionsfreiheit, Kollegialität der Bischöfe, Anerkennung des Judentums als Heilsweg sowie die Liturgiereform als "modernistisch" ab.
In die Schlagzeilen gerieten die Piusbrüder unter anderem durch ihr prominentes Mitglied, den Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson. Unter Papst Benedikt XVI. gab es Bestrebungen zur Wiedereingliederung der Bruderschaft, die aber bis heute erfolglos blieb.