Das sogenannte Optionsmodell sei in der deutschen Geschichte begründet und vernünftig, sagte Merkel in ihrer am Samstag verbreiteten wöchentlichen Videobotschaft: "Man muss ja Vielfalt nicht ablegen, wenn man sich für eine Staatsbürgerschaft entscheidet."
Derzeit bekommen Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren werden, zunächst zwar zwei Staatsbürgerschaften. Bis zum 23. Lebensjahr müssen sie sich jedoch entscheiden, welchen Pass sie behalten wollen. Die Integrationsministerkonferenz, in der die rot-grün regierten Bundesländer die Mehrheit haben, hatte sich im März für die Abschaffung des Entscheidungszwangs ausgesprochen und einen Doppel-Pass befürwortet.
Gegen ein Wahlrecht für Ausländer
Merkel sagte vor dem Integrationsgipfel der Bundesregierung am Dienstag, auch mit einen deutschen Pass können man hierzulande "sein Herkommen" sehr gut leben. Dass sich mehr als 90 Prozent entschieden, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, halte sie für ein gutes Signal.
Die Kanzlerin wandte sich auch gegen ein Wahlrecht für Ausländer. Es sei "nicht zu viel verlangt", sich zu dem "Deutschsein" im Sinne der Staatsbürgerschaft zu bekennen, bevor man ein Wahlrecht erhalte.