Civis-Medienpreis für zwei Produktionen über NSU-Morde

Foto: dpa/Wolfgang Kumm
Civis-Medienpreis für zwei Produktionen über NSU-Morde
Zwei Fernseh-Produktionen über die rechte Terrorgruppe NSU sind am Donnerstagabend mit dem Civis-Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt ausgezeichnet worden.

In der Kategorie Information ging der Preis an die NDR-Produktion "Panorama: Vom Nesthäkchen zum Terroristen" von John Goetz, Djamila Benkhelouf, Anke Hunold und Anna Orth sowie an die Dokumentation "ARTE Themenabend: Das Terror-Trio. Warum die Behörden versagten" von Inga Klees und Markus Weller, produziert vom MDR und ARTE. Bei der Verleihung in Berlin wurden sechs weitere Produktionen mit dem mit je 3.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet, wie der WDR mitteilte.

Der Europäische Civis Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung ging an Grzegorz Loszewskis Fernsehfilm "Shameless" des polnischen Senders TVP. Der Film spiele mit Tabubrüchen, Regelverstößen und gesellschaftlichen Normen, hieß es. In der Kategorie Information ging der Europäische CIVIS Fernsehpreis an die WDR-Dokumentation "die story: Friedhof der Illegalen" von Andreas Morell, die sich mit dem Elend von Menschen befasst, die von Istanbul nach Europa gelangen wollen.

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Den erstmals vergebenen neuen Civis Magazinpreis für kurze Programme bis zehn Minuten erhielten Djamlia Benkhelouf, Anna Orth und Anne Ruprecht für "Panorama 3: Ausländer raus! Hetze gegen Flüchtlingsheim" im NDR. In dem Beitrag wird die Unterbringung von Flüchtlingen in einem sozialen Brennpunkt thematisiert.

Der Deutsche Civis Fernsehpreis in der Kategorie Unterhaltung ging an die Autorin Mizzy Meyer für die Episode "Schottys Kampf" der NDR-Serie "Der Tatortreiniger" über den "braunen Sumpf" in Vereinen.

Außerdem erhielten Andrea Kath und Martina Meißner für ihr WDR-Radiofeature "Privat Radio: Farid Vatanparast und sein Hang zu Liebesstützen" den Europäischen Civis-Radiopreis im Bereich Lange Programme (ab sechs Minuten). Dort wird eine Boxschule als Beispiel gelungener Integration präsentiert.

Friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft

Im Bereich kurze Programme wurde Caspar Selg vom schweizerischen SRF für seine Reportage "Echo der Zeit: Meschugge Party - Jüdisches Leben in Berlin" ausgezeichnet. Der Förderpreis "European Young Civis Media Prize" ging an Kasia Wilk und Anna Matacz für den animierten Kurzfilm "Bear me" der Filmakademie Baden-Württemberg. Der Film sei ein humorvolles Plädoyer für Andersartigkeit, so die Begründung der Jury.

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Der Europäische Civis Medienpreis wird von der Civis Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt veranstaltet und zeichnet Produktionen aus, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern. Er wird von der ARD und der Freudenberg Stiftung ausgeschrieben.