Altbischof Huber: Weltweites Verbot des Klonens notwendig

Altbischof Huber: Weltweites Verbot des Klonens notwendig
Der Berliner Altbischof Wolfgang Huber hat sich der Forderung nach einem weltweiten Verbot des Klonens von Menschen angeschlossen.

"Man muss von vornherein klarmachen, dass wir das nicht wollen", sagte Huber, der dem Deutschen Ethikrat angehört, dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). "Deshalb sind energische Schritte zum weltweiten Verbot des Klonens von Menschen notwendig", ergänzte er.

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Huber unterstrich seine Ablehnung von Klon-Versuchen: "Menschen nach einem von Menschen gemachten Bauplan zu entwerfen, heißt, sie ihrer Identität und Unverwechselbarkeit zu berauben." Komme dennoch ein Klon zu Welt, müsse er ebenso als menschliche Person behandelt werden, mahnte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er verglich dies mit einem bei einer Vergewaltigung entstandenen Kind: "Wir können ihn nicht dafür verurteilen, dass er auf eine Weise zustande kam, die wir ethisch missbilligen."

Einem US-amerikanischen Forschungsteam um den Stammzellforscher Shoukhrat Mitalipov war es kürzlich gelungen, erstmals menschliche Stammzellen aus einem eigens dafür geklonten Embryo zu gewinnen. Dafür wurde der Kern einer Hautzelle eines Menschen in eine entkernte Eizelle übertragen. Die Forscher erhoffen sich, mit dieser Methode Therapien für Krankheiten wie Parkinson oder Multiple Sklerose entwickeln zu können.

Wissenschaftler, Politiker und Kirchen interpretierten diesen Forschungserfolg als weiteren Schritt, künftig Menschen klonen zu können und forderten eine weltweite Ächtung des sogenannten reproduktiven Klonens zur Züchtung von Menschen.