"Das Abkommen sieht für die Beschäftigten und ihre lokalen Gewerkschaften zentrale Funktionen vor und beteiligt die Unternehmen finanziell an den Sanierungen der Fabriken", erklärte Kampagnen-Sprecherin Frauke Banse. Leider gebe es aber einige Verweigerer. Banse nannte die US-amerikanischen Konzerne Gap und Walmart, aber auch deutsche Unternehmen wie NKD, Metro, Ernstings oder Otto. Sie wollten an bestehenden Konzepten festhalten. Dabei hat aus Sicht der Aktivisten der Einsturz des Fabrik-Hochhauses Rana Plaza am 24. April mit mehr als 1.100 Toten gezeigt, dass bisherige Kontrollen nicht ausreichten.
Bis 15. Mai haben unter anderem folgende Mode-Firmen unterzeichnet oder dies zugesagt: H&M, Inditex, C&A, PVH (mit den Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger), Tchibo, Tesco, Marks & Spencer, Primark, Hess Natur, Mango, Carrefour, KiK, Aldi, Benetton, Esprit, Rewe, Lidl und Abercrombie&Fitch.
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Der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbandes IndustriALL Global Union, Jyrki Raina, erklärte in Genf: "Wir werden die Tür auch nach dem Ablauf der Frist einen Spalt breit für weitere Unternehmen offen halten." Nachzügler hätten aber keinen Einfluss mehr auf die bereits getroffenen Entscheidungen. "Es geht nun um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, die mit einem Mindestlohn von rund 30 Euro im Monat ihr Leben riskieren, wenn sie zur Arbeit gehen", sagte Raina. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 50 Millionen Beschäftigte im Bergbau, im Energiesektor und in der verarbeitenden Industrie in 140 Ländern.
Das Abkommen sieht unabhängige Sicherheitsinspektionen und die Beteiligung von Gewerkschaften vor. Ein Kernstück ist aus Sicht der Arbeitnehmervertreter die Kostenbeteiligung: Die Markenunternehmen verpflichten sich, für Instandhaltung in ihren Zulieferbetrieben aufzukommen und damit die Arbeitsplätze sicherer zu machen. Das Abkommen garantiert den Beschäftigten das Recht, gefährliche Arbeit zu verweigern, wie es eine Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation vorsieht.