Khan war mit einer "Bewegung für Gerechtigkeit" (PTI) angetreten. Er hatte einen kompletten Neuanfang in dem von Korruption und islamistischer Gewalt geschüttelten Atomstaat versprochen.
###mehr-artikel### Nach vorläufigen Angaben hat jedoch der frühere Ministerpräsident Nawaz Sharif mit seiner Muslim-Liga (PML-N) eine komfortable Mehrheit der Mandate errungen, um eine Regierung zu bilden. Khans Partei behauptet dagegen, dass es in wenigstens 20 Wahlkreisen massive Wahlfälschung gegeben habe. Sie verlangt zudem, alle Fingerabdrücke auf den Wahlunterlagen abzugleichen. Für einige Stimmlokale ist bereits eine Neuauszählung angesetzt.
Wahlbeobachter haben den Urnengang allgemein als "frei und fair" beschrieben. Der frühere norwegische Premierminister und Wahlbeobachter Kjell Magne Bondevik nannte die Abstimmung "einen glaubhaften Ausdruck des Volkswillens". Dennoch kam es in Karatschi und Lahore zu Protesten wegen Manipulation der Wahl. Auch kursierten Videos im Internet, die angeblich zeigten, wie Wahlurnen mit Stimmzetteln vollgestopft wurden.
Unabhängige unterstützen Sharif
Die Organisation "Free and Fair Election Network" erklärte zudem, dass es in 49 Wahllokalen mehr abgegebene Stimmen als Wähler gegeben habe. Die Wahlbeteiligung habe dort bei über 100 Prozent gelegen, was statistisch unmöglich ist. Der Befund basierte auf über 8.000 kontrollierten Wahllokalen.
Sharifs rechtskonservative Partei hat nach bislang inoffiziellen Ergebnissen 126 von 272 Sitzen im neuen Parlament von Islamabad. Zahlreiche unabhängige Kandidaten haben sich inzwischen auf Sharifs Seite geschlagen, so dass er auf eine solide Mehrheit von etwa 200 Sitzen rechnen kann.
Der Wahlgang war historisch: Erstmals in der 66-jährigen Geschichte des islamischen Landes wird eine zivile Regierung von einer anderen abgelöst, ohne dass die Armee intervenierte. Die Hälfte seiner Geschichte stand Pakistan unter Militärherrschaft. Über 86 Millionen Wähler waren zu den Urnen gerufen - mehr als 35 Millionen von ihnen waren Erstwähler. Die Wahlbeteiligung war Schätzungen zufolge mit etwa 60 Prozent trotz Drohungen der radikal-islamischen Taliban für Pakistan ungewöhnlich hoch.