Der "anspruchsvolle und fantasievolle Entwurf" der Berliner ermögliche dem Museum an einem geschichtsträchtigen Ort eine Neupositionierung, sagte Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) am Montag bei der Präsentation des Siegerentwurfs einer Architektenwettbewerbs: "Die Arbeit setzt die architektonischen Anforderungen für Wechselausstellungen hervorragend um und begegnet dem Rothschild-Palais mit Respekt."
###mehr-artikel###Das Projekt wird auf dem Gartengrundstück hinter dem bisherigen Museumsgebäude, dem historischen Rothschild-Palais, verwirklicht. Im dreigeschossigen Erweiterungsbau mit seinen rund 2.600 Quadratmetern Nutzfläche sollten künftig auf rund 600 Quadratmetern die Wechselausstellungen präsentiert werden, sagte der Direktor des Jüdischen Museums, Raphael Gross. Der Neubau werde über ein großes Foyer, einen Vortragsraum, eine Bibliothek, einen Lichthof, einen Gastronomiebereich und zahlreiche Funktionsräume verfügen.
Erweiterung soll das Museum attraktiver machen
Derzeit stehen nach Angaben von Gross im Rothschild-Palais lediglich 250 Quadratmeter für Wechselausstellungen zur Verfügung. Auf 600 Quadratmeter wird die Dauerausstellung gezeigt.
Der Entwurf bezieht die Wallanlage ein und schafft dort eine künstliche Hofsituation. Dorthin werde auch der Eingangsbereich verlegt, erläuterte Gross. Durch die einladendere Eingangssituation von Westen über den Innenhof werde sich die Attraktivität des Museums sichtbar erhöhen, zeigte sich der Museumsdirektor optimistisch. "Wir erhoffen uns dadurch deutlich mehr Besucher, eine bessere Verankerung in der Stadtgesellschaft und eine stärkere internationale Ausstrahlung".
Kosten von etwa 22 Millionen Euro
Die Jury hatte im Dezember neben dem Berliner Büro zwei weitere Architekturbüros in die engere Wahl gezogen. Am 29. April sei die Entscheidung für den verbesserten Entwurf des Büros Staab Architekten gefallen, berichtete Andreas Schröder, Geschäftsführer der MuseumsBausteine Frankfurt GmbH", die das Erweiterungsprojekt plant. Die Kosten für den Neubau und die Sanierung des Rothschild-Palais beliefen sich auf rund 20 bis 22 Millionen Euro, hinzu kämen die Nebenkosten, die Kosten für die Außenanlagen sowie die Ausstellungsgestaltung für das Jüdische Museum und seine Dependance, das Museum Judengasse.
###mehr-links###Falls die Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause dem Projekt zustimme, könne im Frühjahr 2015 mit dem Erweiterungsbau begonnen werden, sagte Schröder. Die Sanierung des Altbaus werde vier bis sechs Monate später in Angriff genommen. Die Eröffnung des Neubaus sei für das Frühjahr 2017 anvisiert.