Wohnungslosenhilfe fordert mehr sozialen Wohnungsbau

Wohnungslosenhilfe fordert mehr sozialen Wohnungsbau
Angesichts steigender Wohnungslosigkeit fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe deutlich mehr Investitionen in den Sozialen Wohnungsbau.
10.05.2013
epd
Holger Spierig

 "Dafür muss jetzt Geld in die Hand genommen werden", sagte Fachreferent Rolf Jordan am Freitag in Bielefeld dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nötig seien vor allem erschwingliche Wohnungen in den Großstädten.

Derzeit nehme die Zahl der Räumungsklagen wegen Mietschulden zu, erklärte Jordan weiter: "Das ist ein deutlicher Indikator dafür, dass die Zahl der Wohnungslosen zunehmen wird." Außerdem führten die Sanktionen der Jobcenter dazu, dass viele Jugendliche auf der Straße landeten, wenn sie aus elterlichen Wohnung ausgezogen seien. Ein zunehmender Druck auf den Wohnungsmarkt in Ballungsräumen entstehe außerdem durch Zuwanderer aus Südosteuropa.

Junge Menschen und Migranten betroffen

Um Wohnungslosigkeit zu verhindern, fordert die BAG Wohnungslosenhilfe mehr vorbeugende Hilfen. Es müsse eingegriffen werden, bevor die Menschen ihre Wohnungen verlieren, mahnte Jordan. "Wer erst mal auf der Straße gelandet ist, ist ganz schwer in die regulären Wohnungsmärkte zu bekommen", erläuterte der Referent.

Nach einer am Freitag veröffentlichten Wohnungslosenstatistik des Landes Nordrhein-Westfalens waren 2012 mehr als 18.200 Menschen in Obdachlosenunterkünften oder anderen Einrichtungen untergebracht. Mehr als 650 der erfassten Wohnungslosen in NRW lebten auf der Straße. Der Statistik zufolge hat besonders der Anteil an Frauen unter den Wohnungslosen zugenommen. Von Armut und Wohnungslosigkeit betroffen seien zudem viele junge Menschen und Migranten.