Berliner Ausstellung dokumentiert NS-Alltagsraub von Büchern
Das Berliner Centrum Judaicum dokumentiert seit Freitag in einer Ausstellung, wie sich Bibliotheken in der NS-Zeit Bücherschätze von deportierten und ermordeten Juden einverleibten. Unter dem Titel "geraubt und genutzt" zeigen 20 Text- und Bildtafeln am Beispiel der damaligen Berliner Stadtbibliothek, wie diese in den Besitz der Bücher gelangte und Spuren auf frühere Eigentümer tilgte.
Einzelbeispiele veranschaulichen zudem die späteren mühevollen Recherchen, um die rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen. Anhand ausgewählter Exemplare, von denen einige auch in Vitrinen präsentiert werden, lassen sich die Lebensspuren der früheren Eigentümer verfolgen.
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Die als Wanderausstellung konzipierte Dokumentation wurde mit Bundesmitteln gefördert und ermöglicht einen Einblick in das noch junge Gebiet der Provenienzrecherche zu NS-Raubgut in deutschen Bibliotheken. Sie ist bis 25. August zu sehen und entstand in vierjähriger Forschungsarbeit zusammen mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die den Bestand der früheren Stadtbibliothek übernommen hatte.