Protestanten feiern Heidelberger Katechismus

Protestanten feiern Heidelberger Katechismus
Mit einem evangelischen Fernsehgottesdienst an Christi Himmelfahrt haben die Feiern zum Erscheinen des Heidelberger Katechismus vor 450 Jahren begonnen. In dem von der ARD übertragenen Gottesdienst in der Heidelberger Heiliggeistkirche sagte die Dekanin Marlene Schwöbel-Hug, der Feiertag Christi Himmelfahrt sei "kein abgehobenes Ereignis". Vielmehr könnten die Menschen "mitten im Alltag leben wie im Himmel", wenn sie sich von Gott anrühren ließen.

Himmelfahrt sei ein freier Tag zum Aufbrechen, zum Grillen, zum Wandern, für Gottesdienste unter freiem Himmel, ein Tag, "an dem wir es miteinander gut haben können", sagte die Theologin. "In ganz weltlichem Sinn ergattern wir hier ein kleines Stückchen paradiesische Zustände. Himmel auf Erden." Auch Jesus als "unser Mann bei Gott" bringe den Menschen immer wieder neu den geöffneten Himmel.

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Bis Sonntag feiert die evangelische Kirche den vor 450 Jahren erschienenen Heidelberger Katechismus, der als wichtigste reformierte Bekenntnisschrift in deutscher Sprache gilt. Bis heute gibt der Text weltweit mehr als 80 Millionen reformierten Christen Orientierung im Leben. An dem zentralen Festakt am Samstag in der Heidelberger Heiliggeistkirche werden der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erwartet.

Der Heidelberger Katechismus wurde auf Initiative des pfälzischen Kurfürsten Friedrich III. im Jahr 1563 von Zacharias Ursinus, einem Schüler Melanchthons, in Heidelberg als Handbuch für den christlichen Unterricht in Kirche und Schule herausgegeben. 1619 wurde er von der Dordrechter Synode anerkannt und hat seitdem vielerorts das geistliche und politische Leben geprägt. Die Schrift wurde zum Symbol des Aufbruchs und der Veränderung in Europa, Amerika und Asien.