Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, geht es dieses Mal vor allem um die Frage, wie dem Extremismus bei Jugendlichen vorgebeugt werden kann. Neben Islamismus geht es dabei um Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit.
Muslimische Verbände kritisierten die Fokussierung auf das Thema Sicherheit und Extremismus. Das Bundesinnenministerium, das der Islamkonferenz vorsitzt, widersprach: Das Thema Sicherheit und Terrorismus habe die Deutsche Islamkonferenz in den vergangenen drei Jahren nicht dominiert, hieß es in einer Stellungnahme. Es verwies auf Diskussionen über die mögliche Kooperation von Staat und Muslimen sowie auf Debatten über Geschlechtergerechtigkeit.
Islamkonferenz seit 2006
Die Alevitische Gemeinde Deutschland forderte indes, von der diesjährigen Sitzung ein Signal für Debatten vor Ort anzustoßen. Wenn die Erkenntnisse der Deutschen Islamkonferenz erst offen in Moscheen und interreligiösen Diskussionen im Stadtteil Anklang finden würden, habe die DIK ihre Aufgabe erfüllt, erklärte der Verband. Solange die Teilnehmer der Islamkonferenz die Fragen nicht offen diskutierten, grenzten sie das Gremium zur "Alibiveranstaltung" ein. Da im Herbst Bundestagswahlen anstehen, ist momentan unklar, wie es mit der Islamkonferenz weitergeht.
Die Plenarsitzung steht unter Leitung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). In der Islamkonferenz sitzen jeweils sechs Vertreter aus Bund und Ländern, Verantwortliche aus den Kommunen sowie Vertreter muslimischer Verbände und Einzelpersonen.
Die Deutsche Islamkonferenz war erstmals 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) einberufen worden, um den Dialog zwischen den Muslimen und dem Staat zu institutionalisieren. Ein Thema der vergangenen Jahre war die Ausbildung von Imamen an deutschen Hochschulen. Entsprechende Zentren wurden inzwischen an sechs Universitäten eingerichtet.